Nierenschmerzen richtig erkennen

Bei etwa 60 % der ADPKD-Patienten treten im Verlauf der Erkrankung Schmerzen auf.

Bislang existiert keine Therapie, die die Zystenbildung vollständig unterdrücken oder die ADPKD heilen kann. Daher werden wahrscheinlich auch bei Ihnen zu irgendeinem Zeitpunkt Nierenschmerzen auftreten. Die Art der Schmerzen ist vielfältig, wobei Rücken- und Bauchschmerzen überwiegen. Neben medikamentösen Therapien stehen Ihnen dabei auch verschiedene andere Optionen zur Verfügung. Welche Verfahren zur Behandlung am besten geeignet sind, sollte immer individuell und zusammen mit dem behandelnden Arzt entschieden werden.

Unterschied zwischen Nierenschmerzen und Rückenschmerzen

Aufgrund der Nähe, welche die Nieren zur Wirbelsäule und zu den Organen im Bauchraum haben, können Nierenschmerzen in den unteren Rücken ausstrahlen und werden oftmals mit Rückenschmerzen verwechselt. Nierenschmerzen erkennt man daran, dass sie im Gegensatz zu Rückenschmerzen nicht bei bestimmten Bewegungen zu spüren sind und oftmals auch nicht lange anhalten, sondern eher krampfartig auftreten. Abhängig davon, ob beide Nieren betroffen sind oder nur eine, spüren Betroffene ein einseitiges oder beidseitiges Ziehen im Bereich der unteren Wirbelsäule bis nach vorn zum Unterbauch.

Schmerzen können bereits im Frühstadium der ADPKD auftreten. Oftmals sind Schmerzen tatsächlich das Symptom, das schließlich zur Diagnosestellung führt.

Akuter oder chronischer Schmerz

Schmerzen im Unterleib und /oder Lendenbereich treten bei Patienten mit Zystennieren häufig auf. Die Schmerzen können sich ganz plötzlich einstellen. Dabei können sie von kurzer Dauer sein oder auch lange anhalten. Man unterscheidet zwei unterschiedliche Arten:

Akute Schmerzen

Sie treten plötzlich auf und können nur kurz anhalten oder über mehrere Tage lang bestehen. Die häufigsten Ursachen sind geplatzte Zysten, Zysteneinblutungen oder -entzündungen. Bei Zysteneinblutungen haben Patienten oftmals auch Fieber, welches aber nach kurzer Zeit wieder abklingt. Betroffene leiden zudem häufig an Harnwegsinfekten oder Nierensteinen, was ebenfalls zu akuten Schmerzen führen kann.

Chronische Schmerzen

Sie entstehen vor allem durch den erhöhten Druck, welchen die Zysten im Bauchraum auf die umliegenden Organe ausüben. Die Größe der Nieren hängt mit der Größe und Menge der Zysten zusammen. Auch die Bildung oder Vergrößerung von Zysten kann chronische Schmerzen hervorrufen.

Es ist sehr wichtig, dass Sie Schmerzsymptome ernst nehmen. Sprechen Sie deshalb frühzeitig mit Ihrem Arzt darüber. Er wird Ihnen sagen, welche Maßnahmen am besten helfen.